Der Beginn der Dreifaltigkeitskirche

Der Beginn der Dreifaltigkeitskirche Augsburg Göggingen:
1898 lebten ca. 600 Protestanten in Göggingen. In der Hessingschen Kuranstalt fand für sie an besonderen Festtagen und zu besonderen Anlässen Gottesdienste statt. Das war dann etwa einmal im Monat.

Der Evangelische Verein wurde am 11. Dezember 1898 als „Protestantischer Kirchenbau-Verein Göggingen e.V.“ gegründet. Den Vorsitz hatte Kirchenrat Julius Hans (1875 - 1912), der Pfarramtsvorstand von St. Anna war.

Zu den Gründereltern zählen die Förderer des Kirchenbaus: Kommerzienrat Ernst Schmid und seine Ehefrau Eugenie, geborene Von Stetten (Patrizier), die mit ihren Anstrengungen und Spenden den Grundstückserwerb der Kirche ermöglichten.
Dank des Prokuristen Christoph Geiger, langjähriger und erster Kassier des Vereins, und Kaufmann Heinrich Voisin als engagiertes Mitglied entwickelten sich die Finanzen für Verein und Kirche hervorragend. So konnte 14 Jahre nach Gründung des Kirchenbauvereins die Dreifaltigkeitskirche eingeweiht werden.

Das Kirchengebäude und das Torhauses hat der Münchner Architekt Ulrich Lang entworfen. Von ihm ist uns leider nicht viel bekannt.
Im Protokoll der außerordentliche Mitgliederversammlung vom 12. Februar 1911 kann der Beschluss des Baubeginns der Kirche mit Gemeindehaus nachgelesen werden. Bereits hier wurde das Ziel formuliert, in der Dreifaltigkeitskirche diakonische Arbeit unterzubringen. Die erste Diakonisse war: Schwester Mina Völler. Diese sollte Armen und Kranken helfend zur Seite stehen, sowie „auch die heranwachsende weibliche Jugend um sich zu sammeln und durch geeignete Unterhaltung und Belehrung sittlich auf sie einzuwirken.“

Mit der Pfarrstelle in Göggingen übernahm Pfarrer Wilhelm Bogner vom 30.09.1923 bis zu seiner Verabschiedung am Sonntag Lätare 1933 den Vereinsvorsitz. In dieser Zeit gab es ca. 1000 Gemeindemitglieder in Göggingen. Den Jungfrauenverein leitete Schwester Doris Knennlein aus dem Diakonissenhaus; Pfarrer Bogner war für den Jugendverein zuständig – mit Spielen wie „Schinken petscht“ und dem Einstudieren von Theaterstücken wie „Kolberg“ und „Wilhelm Tell“.

Vom 1. April 1913 bis Ende 1979 wohnten mit Unterbrechungen durch beide Weltkriege in unserer Kirche Augsburger Diakonissen aus dem Augsburger Diakonissenhaus im 2. Stock im jetzigen sog. „Gemeindewohnzimmer“. Die letzte Diakonissenschwester war Anna Jennerwein.

Aus der Jubiläumsschrift "75 Jahre Dreifaltigkeitskirche" von 1987

Die Evangelische Dreifaltigkeitskirche steht unter Denkmalschutz.